Pädagogische Leitideen

Welche Ideen und Grundhaltungen prägen meine Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ?

Grundlage meiner Arbeit ist die Wertschätzung allen Lebens, der Natur, des Körpers, aller Gefühle und Empfindungen. In einer annehmenden, wertschätzenden Haltung kann Veränderung passieren; und nur, wer sich selbst, seinen Körper, seine Gefühle achtet, kann auch andere achten. Diese Haltung bedeutet eine gleichwertige Achtung gegenüber jedem Menschen,
gleich welchen Geschlechts, welcher Rasse, Hautfarbe, Religion und sexueller Ausrichtung.
Ebenso einen Respekt vor sich selbst und seiner eigenen Geschichte/ Lebenssituation, wie auch denselben Respekt vor der Geschichte/ Lebenssituation jedes anderen.

Lernen – egal ob Mathematik oder Stockkampftechniken – soll in einer Atmosphäre von Freude, Humor und Wohlwollen geschehen, in einer gesunden Mischung aus Spiel/ spielerischem Lernen und Konzentration/ Disziplin. Ich gehe davon aus, dass jedes Kind und jeder Mensch von sich
aus wachsen und lernen will – vorausgesetzt, dass seine Umgebung, sein Umfeld ihm wohlgesonnen ist und ihn n seinem Wesen und seiner Einzigartigkeit wahrnimmt und achtet.

Ich teile die systemische Sichtweise, dass jedes Verhalten (von Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen), und sei es noch so delinquent, gewalttätig oder skurril, ein Lösungsversuch, bzw. eine momentan zur Verfügung stehende Bewältigungsstrategie der sich verhaltenden Person ist.
Ein Jugendlicher verhält sich z.B. deswegen dissozial oder regelbrechend, weil ihm zur Bewältigung seiner derzeitigen Lebenssituation bisher/ im Moment keine andere Strategie zur Verfügung steht.
Ich teile auch die humanistisch-konstruktivistische Sichtweise, dass im Grunde jeder Mensch die Lösungen bzw. die Fähigkeit zur Lösung seiner Probleme in sich trägt. Man kann und soll Menschen darin unterstützen, diese Fähigkeiten und Lösungen zu entdecken und zu nutzen – man kann und sollte Menschen nicht zu etwas zwingen, ihnen Lösungswege überstülpen oder sie – da, wo dies nicht absolut notwendig ist – in Hilfe-Abhängigkeiten bringen.

Weitere Leitideen in meinen Angeboten :

  • Partizipation : Kinder und Jugendliche haben an Entscheidungen und Problemlösungen teil und lernen dadurch Verantwortung, Zuhören-Können, Sich-Einbringen und
  • Demokratische Grundwerte : Diskutieren, konstruktives Streiten, Entscheidungen fällen und mittragen, Verbindlichkeit, VertreterInnen bestimmen/ wählen
  • Grenzen und Konsequenzen : Kinder und Jugendliche brauchen Grenzen ; bestimmtes Verhalten hat Konsequenzen – ggf. auch den (zeitweiligen) Ausschluss aus dem Kurs/ der Gruppe ; die Regeln und Konsequenzen werden den Kindern/ Jugendlichen offen gelegt und mit ihnen gemeinsam festgelegt (Partizipation)
  • Disziplin und Freiheit in einem ausgewogenen Maß
  • Ebenbürtigkeit : ich betrachte jedes Kind und jeden Jugendlichen nicht von oben herab als (besser-)wissender Lehrer, sondern auf gleicher Augenhöhe ; vor Gott und in unserem Wesen sind wir gleich – wir können beide voneinander lernen
  • Unterstützung von Individualität : jedes Kind/ jeder Jugendliche hat seine individuellen Stärken und Fähigkeiten ; diese zu entdecken und zu unterstützen ist meine Aufgabe als Pädagoge
  • Förderung der eigenen Kreativität als Übung zur Lebensbewältigung und Zukunftsgestaltung

Moving Sticks :

  • Aggression, Kämpfen und Kraft als etwas grundsätzlich Positives erfahren
  • Gruppenfähigkeit, Sich-einfügen-Können, Zuhören-Können über ein spannendes lustvolles Medium
  • Körperbeherrschung und – koordination, Konzentrationsvermögen und Kreativität lernen
  • Kämpfen, Schlagen, seine-Kräfte-messen und Aggression wird zunächst als Ausdruck von Lebendigkeit und damit positiv gesehen – in der Stockkampfkunst lernen und trainieren wir, obengenannte Qualitäten von Lebendigkeit in Verbindung mit Bewusstheit, Achtsamkeit und Fairness zu bringen
  • In der (Stock)Kampfkunst – so wie ich sie (von Pia Andre und Michael Andre-Korbl) gelernt habe und weiterlehre – geht es um das Sich-Üben in Geschicklichkeit/ Schnelligkeit/ Flexibilität/ Präsenz/ Reaktionsvermögen in Verbindung mit dem Erfahren der eigenen
    Kräfte mit einem/ r PartnerIn – NICHT um das Ausschalten oder Besiegen eines Gegners und auch NICHT um das Erlernen möglichst effektiver (Verletzungs-) Techniken.

Tanzen :

  • Freude an Bewegung und Spiel schafft ein positives Selbstbild und Lebensbejahung
  • Ausdruck von Gefühlen und inneren Bewegungen/ Spannungen – damit eine Vorbeugung vor Somatisierung von runtergeschluckten, unverarbeiteten Eindrücken, wie auch vor Gewalt(tätigkeit)
  • in den Schaffensprozessen finden Auseinandersetzungen mit Gleichaltrigen statt, die Übungen für Lebensbewältigung in der Zukunft darstellen

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